15. Tag – Alter Schwede

Am Morgen erfahre ich dass Uli in der Nacht durch den Regen aufgewacht ist und das Zelt nochmals nachgezurrt hat. Ich habe davon nichts mitbekommen. Allerdings sieht man am Zelt dass es wohl wirklich geregnet hat. Wir wollen den Zeltplatz auch so schnell wie möglich verlassen. Daher schnell duschen, Zelt einpacken und auf und davon. Wir wollen bis zur schwedischen Grenze durchfahren, und uns erst dann einen Platz suchen wo wir in Ruhe frühstücken können. Kurz vor der Grenze doch ein kleines finnisches Dorf mit einer Tankstelle. Dort tanke ich nochmals voll, in Euro und kaufe im angeschlossenen Laden auch noch Milch, Eier und Käse fürs Frühstück.
An der Grenze selbst, keine Grenzbeamten, eben Schengen-Land. Nun sind wir in Schweden angelangt und wir sagen zu uns selbst ‘Alter Schwede’ aber auch. Nach einigen Kilometern dann ein exquisiter Rastplatz, mit Tisch, Bank, Abfalleimer und etwas weiter die Toilette. Ideal. Kaffee wird gekocht und dann setzen wir uns hin, frühstücken und genießen die schöne Aussicht die man hier hat. Nach ungefähr einer Stunde verlassen wir unseren Frühstücksrastplatz und weiter geht es Richtung Vittangi.
Wir wollen heute noch an den finnischen Meerbusen bei Lulea bzw. noch ein Stück weiter an der Küste runter. Unterwegs überqueren wir den nördlichen Polarkreis in südlicher Richtung. Diesmal ist er gekennzeichnet und wir halten an um uns diesen mal genauer anzusehen.
Dann aber weiter. Jetzt müssen wir ersteinmal schwedische Kronen beschaffen. Der nächster Ort, schon etwas weiter auf schwedischem Gebiet nennt sich Överkalix. Wir also reingekurvt und Ausschau gehalten nach einer Post. Uli meint dort günstiger an Geld zu kommen. Eine Post haben wir auch gefunden, aber leider hat diese keine Automaten. Dann also weitersuchen nach einer Bank. Nach einiger Kurverei durch den Ort wollen wir die Suche schon aufgeben und weiterfahren. Doch da sieht Uli ein Schild mit ‘Nordbank’ drauf. Auf der Fahrt in den Ort war dieses allerdings nicht zu sehen, nur von der anderen Seite. Wagen abgestellt, Geld gezogen, wieder in den Wagen rein – doch nein – bevor wir wieder einsteigen können ertönt es von der anderen Straßenseite auf Deutsch “Was machen denn Aachener hier”. Eine Frau, so in unserem Alter kommt herüber und stellt sich als Marie-France vor. Sie hat längere Zeit in und um Aachen gelebt und hat jetzt hier in der Gegend ein Sommerhaus welches sie auch benutzt. Wir werden von Ihr zum Kaffee eingeladen und los geht der Informationsaustausch. Wer, Was, Wann, Wieso, Warum und Weshalb etc. Nach einer Stunde verabschieden wir uns voneinander auf dass man sich irgendwann, irgendwo nochmals sieht.
Eigentlich wollen wir zwischen Lulea und Skelleftea campen. Bei Byske dann ein Campingplatz. Einer mit 5 Sternen. So sieht er dann aber auch aus. Abgeriegelt, fehlt nur noch der Maschendrahtzaun und Wächter mit MP. Allerdings gibts hier freies WLan welches wir auch sofort nutzen um uns über andere Campingplätze in der Nähe zu erkundigen. Also fahren wir weiter zu einem etwas abseits gelegenen Platz der auch einen guten Eindruck macht. Allerdings möchte man dort dass wir eine Campingkarte kaufen, ungefähr für 15,- EUR, was wir aber nicht wollen. Also weiter nach Skelleftea. Der nächste ist wohl nur ein Landschulheim und geschlossen. Der andere ein wahrer Treffpunkt aller jugendlicher aus ganz Europa, so hat man den Eindruck. Eigentlich ganz ok, aber stark überlaufen. Trotzdem gehen wir zur Rezeption und erkundigen uns nach weiteren Plätzen. Man ist sehr hilfreich und nach einem kurzen Telefonat teilt man uns mit dass sich hinter Skelleftea, genauer bei Tjärn, ein kleiner abgeschiedener Platz liegt.
Wir also dorthin, und siehe da, ein wunderschöner Flecken Erde im englischen Stil präsentiert sich uns. Es gibt dort nur Hütten wovon wir eine für eine Nacht mieten. Aber man kann hier ungestört die Ruhe und den immer noch mitternächtlichen Himmel genießen.

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